Abschlussbericht Kitzrettung 2023

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Liebe Vereinsmitglieder, Landwirte, Jagdpächter,

eine erfolgreiche, aber auch gleichzeitig sehr anstrengende Kitzrettungssaison 2023 liegt hinter uns. Nun ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen, was unser Team, bestehend aus 8 Piloten mit insgesamt 5 Drohnen und einigen Helfern, geleistet hat.

An 33 Einsatztagen von Anfang Mai bis Ende Juni 2023 konnten in über 908 ehrenamtlichen Einsatzstunden sagenhafte 495 Kitze gerettet werden.

Dabei wurden 324 in Kisten während der Mahd gesichert, 171 sind abgesprungen und konnten zumindest aus den Mähflächen verscheucht worden. In Summe wurden 1263 Wiesen mit einer Gesamtfläche von über 2939 Hektar abgeflogen. Das waren 840 Hektar mehr als in der Saison 2022. Dafür legten die Helfer 5302 Kilometer mit ihren privaten Autos zurück.

Verglichen mit dem Vorjahr konnten somit 72% mehr Kitze gerettet werden. Vor allem der Anteil an gesicherten Kitzen stieg deutlich. Das liegt vermutlich zum Teil am Wetter und dem dadurch früheren Mahd-Termin, zum anderen aber auch an der gestiegenen Expertise beim Angehen und Fangen der Kitze.

Die Kitzrettung in der BJÜ wird immer besser angenommen, obwohl inzwischen zusätzlich einige Reviere mit privaten Drohnen fliegen. Immer mehr Landwirte nutzen, sogar unabhängig vom Jagdpächter, die Möglichkeit der direkten Feldanmeldung, vor allem, wenn die Pächter selbst kein großes Interesse signalisiert haben. Die gute Arbeit der letzten Jahre mit ihrer sehr positiven Außenwirkung macht sich hier deutlich bemerkbar.

Trotz der im letzten Jahr zusätzlich angeschafften 2 Drohnen war die Belastung der einzelnen Piloten immer noch sehr hoch. Vor allem gegen Ende der Saison nach vielen Einsatztagen haben sie ein enormes Schlafdefizit, haben ihre Familien und Freunde komplett vernachlässigt, teilweise sogar ihren gesamten Jahresurlaub investiert.

Der Zeitraum in dem geflogen werden soll und muss ist witterungs- und arbeitstechnisch oft sehr eng. Daher wäre die Anschaffung von weiteren Drohnen sehr wünschenswert. Auch zusätzliche Drohnenpiloten wären dann einsetzbar.

Auch die Jagdpächter und Landwirte könnten die Teams wunderbar entlasten, wenn die notwendigen Kisten zum Sichern der Kitze, Einmalhandschuhe und Helfer zum Fangen der Kitze selbst mitgebracht werden. Schön wäre es, wenn aber zumindest wir unsere Kisten nicht selbst wieder einsammeln und abholen müssten. Immerhin ist bisher unser Einsatz kostenfrei, in anderen Kreisgruppen und Kitzrettungsvereinen werden oft 50-150€ verlangt.

Wir Piloten sind mit Herzblut und Leidenschaft für das Wohl der Kitze, Junghasen und Gelege im Einsatz. Und natürlich gibt es sehr viele positive Reaktionen. Als Dank gab es Geld- und Sachspenden und auch schon Jagdeinladungen. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und der Stolz über den Erfolg lässt sehr schnell alle Strapazen vergessen, die schönen Momente bleiben im Kopf. Wir freuen uns schon auf eine gute Saison 2024.